Informationen für Diplompsychologen
Das Adolf-Ernst-Meyer-Institut für Psychotherapie
wird von der Arbeitsgemeinschaft Psychotherapie e.V. am UKE getragen.
Diese wurde im Jahre 1986 von am UKE tätigen Psychoanalytikerinnen
und Psychoanalytikern der Deutschen Psycho-analytischen Vereinigung (DPV)
gegründet. Zunächst wurden Weiterbildungsgänge für
Ärzte zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Psychotherapie angeboten.
Die umfassenden Veränderungen in den Rahmenbedingungen
für die Psychotherapie-weiterbildung in den zurückliegenden
Jahren, insbesondere ihre Integration in definierte Facharztweiterbildungen,
führten zu einer Erweiterung des Angebots, verbunden mit einer formellen
Institutsgründung. Damit ist gewährleistet, dass die Weiterbildung
in der tiefen-psychologischen Psychotherapie an einer abgegrenzten Einrichtung
frei von dienstlichen Abhängigkeiten erfolgen kann.
Seit dem 17. Oktober 2000 ist unser Institut als Ausbildungsstätte
in der tiefenpsychologisch fundeirten Therapie für Diplom-Psychologen
nach demPsychotherapeutengesetz zugelassen. Das nach Professor Adolf-Ernst
Meyer (1925 - 1995) benannte Institut ist an der Abteilung für Psychosomatik
und Psychotherapie der Medizinischen Klinik des UKE angesiedelt, deren
langjähriger Direktor Meyer war. Wir streben an, eine psychoanalytisch
begründete, für die Entwicklungen und Anforderungen der Zeit
offene, lebendige Ausbildung in der Psychotherapie zu vermitteln.
Voraussetzungen
Abgeschlossenes Hochschulstudium in Psychologie, das das Fach Klinisiche
Psychologie eingeschlossen hat.
Persönliche Eignung: Diese wird festgesttelt in zwei Zulassungsinterviews,
zu denen wir Sie nach ihrer Anmeldung einladen. Die Zulassung erfolgt
durch die Arbeitsgemeinschaft Psychotherapie. Inhalte der Weiterbildung
Praktische Tätigkeit nach Selbsterfahrung
Am Beginn steht die Einzel-Selbsterfahrung in einer
Frequenz von mind. 1-2 Sitzungen pro Woche bei einem anerkannten Selbsterfahrungsleiter.
Die Selbsterfahrungsleiter sind ausnahmslos Mitglieder der Deutschen Psychoanalytischen
Vereinigung (DPV). so wir ein hohes Maß an professioneller Kompetenz
des Selbterfahrungprozesse gewährleistet.
Die Selbsterfahrung begleitet in der Regel die gesamte
Weiterbildung. Die Mindestanzahl der Sitzungen ist durch das Psychotherapeutengesetz
vorgegeben. Sie beträgt mindestens 120 Stunden kontinuierliche Einzelselbsterfahrung.
Die Einzelselbserfahrung kann durch eine Erfahrung in der Gruppe ergänzt
werden.
Unser Institut hält aus inhaltlichen Gründen eine wesentlich
höhere Zahl von Selbserfahrungstunden für erforderlich. Rechnet
man eine fünfjährige Ausbildung, so ergeben sich bei einer Frequenz
von einer Behandlungsstunde in der Woche mindestens 200 Selbserfahrungsstunden. Theorie
- Die theoretischen Kenntnisse in der Psychotherapie
werden am Institut als Curriculum über eine Gesamtdauer von zehn
Semestern in Form von Vorlesungen, Kursen und Seminaren vermittelt.
- Kurstag ist vor allem der Montagabend, 19:00
bis 22:00 Uhr, jeweils im Semester.
- Eine ganztägige Veranstaltung der sog. Studientag
an einem Samstag vertieft das jeweilige Thema des Semsters.
- Für alle Aus- und Weiterbildungsgänge
am Institut gibt es ein Basis-Curriculum.
Es ist so aufgebaut, dass zu jedem Semester mit der Teilnahme begonnen
werden kann.
Es unterscheidet Grundlagenveranstaltungen, Hauptveranstaltungen und
Ergänzungsveranstaltungen.
Die Grundlagenveranstaltungen werden jedes vierte Semester angeboten.
Sie können so im Zeitraum von eineinhalb Jahren besucht werden.
Sie dienen der Vermittlung von Basiswissen.
Die Hauptveranstaltungen behandeln wichtige Einzelthemen.
Ergänzungsveranstaltungen zu wechselnden Themen runden das Lehrangebot
ab. Sie werden in jedem Semester durchgeführt. Dabei ist das jeweilige
Semesterangebot thematisch strukturiert.
- In der Entwicklung sind zusätzliche institutsgebundene
Arbeitsgruppen, die sich kontinuierlich theoretisch und praktisch mit
einer bestimmten Thematik beschäftigen. Hier besteht die Möglichkeit
bereit jetzt in der Ausbildung eine praktische Profilierung zu entwickeln
und eine inhaltlichen Schwerpunkt zu setzen. Darüber hinaus wird
die Bildung freier Arbeitsgruppen angeregt und nach Möglichkeit
durch das Institut gefördert.
- Die Veranstaltungen zum Teil A der Inhalte der
Ausbildungs-und Prüfungsverordnung für Diplom-Psycholgen werden
überwiegend in Kooperation mit anderen Hamburger Ausbldungsstätten
( Michael-Balint-Institut, Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft,
Arbeitsgemeinschaft für Psychotherapie und Psychosomatik Hamburg
(APH) durchgeführt. Diese Veranstaltungen finden in der Regel nicht
montags, sondern an einem Wochentag abends an verschiedenen Orten statt.
Insgesamt werden im Basiscurriculum am Institut
folgende Veranstaltungen durchgeführt:
Grundlagenveranstaltungen
- Allgemeine Neurosenlehre (einschl. Entwicklungspsychologie
und Persönlichkeitslehre), Teil I: 7 Doppelstunden
- Allgemeine Neurosenlehre (einschl. Entwicklungs-
und Persönlichkeitspsychologie),
Teil II: 6 Doppelstunden
- Spezielle Neurosenlehre: 6 Doppelstunden
- Einführung in die Erstinterviewtechnik: 4
Doppelstunden
- Theorie tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapieformen:
6 Doppelstunden
Hauptveranstaltungen
- Allgemeine und spezielle Psychosomatik:
6 Doppelstunden
- Ätiologie, Psychodynamik und Therapie sexueller
Störungen:
3 Doppelstunden
- Psychologie des Selbst und der Objektbeziehungen
und ihrer Störungen:
2 Doppelstunden
- Indikation und Methodik der psychotherapeutischen
Verfahren im Zusammenhang mit der Formulierung von Kassenanträgen
bei Psychotherapie:
4 Doppelstunden
- Psychodiagnostische Testverfahren:
2 Doppelstunden
- Theoretische Grundlagen der Paar-, Gruppen- und
Familientherapie:
2 Doppelstunden
- Ergänzungsveranstaltungen
- Literaturseminare
- Traumseminar
- Theatersiminar
- Seminare zur
- Behandlungstechnik
Erstinterview- und Fallseminare
In jedem Semester werden kontinuierlich Erstinterview-
und Fallseminare durchgeführt.
Weiterbildung durch Supervision
Die Supervision wird bei anerkannten Supervisoren durchgeführt.
Am Beginn der Behandlungserfahrung steht das Erstinterviepraktikum.
Mit Erstinterviews kann erst nach Beginn der Selbsterfahrung begonnen
werden. Es werden 15 Erstinterviews durchgeführt, davon mind. zehn
an Patienten der Ambulanz der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie
bzw. der Poliklinik der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Interviews mit Patienten der betreffenden Kliniken
müssen von Supervisoren supervidiert werden, die gleichzeitig Mitarbeiter
der betreffenden Institutionen sind. Fünf Interviews kann der Weiterbildungsteilnehmer
auch mit Patienten aus seinem Betätigungsfeld durchführen. Diese
Interviews können auch von Supervisoren des Instituts supervidiert
werden, die keiner Einrichtung des UKE angehören.
Behandlungserfahrung
Behandlungen können erst nach erfolgreichem Abschluss des Erstinterview-Praktikums
und des Erstinterview-Seminars begonnen werden.
Nach dem Psychotherapeutengesetz müssen 600 supervidierte Behandlungsstunden
nachgewiesen werden.
Die gemäß den Ausbildungsrichtlinien geforderten Behandlungen
werden dienstlich unabhängig von Supervisoren supervidiert, die eine
anerkannte Qualifikation als Psychoanalytiker nach den Regeln der DPV,
der DPG oder der DGPT erfahren haben.
Das Institut verfügt über eine Ausbildungambulanz. |